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Versanddepot-Geschichten

Lieferadresse XY ist aber kostenlos…

Schaut man sich bei den Anbietern von Lieferadressen um, steht bei manch einem Anbieter:
kostenlos!

Das miradlo-Versanddepot gab es von 2015 bis 2020 als Adresse rundum Pakete für Kunden. Dieser Artikel bezieht teils noch auf dieses Angebot einer Lieferadresse. Dargestellt wird jedoch auch wie die Preisunterschiede der verschiedenen Anbieter zustande kommen.

Warum also für etwas bezahlen, wenn es auch kostenlos angeboten wird?

  • Kostenlos gibt es die Registrierung für wohl jede Lieferadresse.
  • Kostenlos nehmen Bekannte, Verwandte oder Freunde in Deutschland ein Paket für ihre schweizer Kontakte an. Klar unter Freunden zahlt man nicht, da nimmt der eine mal ein Paket an, die andere bringt mal schweizer Schokolade mit.
  • Kostenlos bei gewerblichen Anbietern gibt es nicht.

„Anbieter XY wirbt aber mit kostenlos.“

Ja, manch ein Anbieter wirbt mit Sätzen wie:

Doch bei genauerem Lesen stimmt beides so nicht.

Traditionelle Lieferadressen wie das miradlo Versanddepot nehmen Pakete an. Sie haben meist eine Preisliste mit den verschiedenen Sendungsgrößen, so kann man vorab abschätzen, wie viel ein Paket voraussichtlich kosten wird.

Je nach Sendung und Abholungszeitraum ist mal der eine, mal der andere Anbieter günstiger.

Aber Anbieter XY schreibt kostenlos und Garantiert

Pakete kostenlos abholen - das gibt es nicht bei LieferadressenJa, aber kostenlos heißt nur, es gibt keine Preisliste nach Sendungsgröße. Solche Anbieter werben mit Übernahme der Mehrwertsteuerrückerstattung. Von dieser Erstattung behalten sie Gebühren ein. Je nach Warenwert eines Pakets unterscheidet sich die Gebühr.

Statt Preisliste nach Sendungsgröße ist das eine Preisliste nach Warenwert.

Garantiert wird die Rückerstattung für die Fälle, in denen es Kunden auch selbst vom  Händler einfordern könnten. Das Warten am Zoll, um die Ausfuhrbescheinigung hierfür stempeln zu lassen, bleibt auch bei solchen Anbietern, Sache des Kunden.
(Stand 11.9.2015 verweigert der deutsche Zoll die Ausfuhr in die Schweiz zu bescheinigen, siehe: Keine Mehrwertsteuerrückerstattung am Zoll bei online-Einkäufen) Aktualisiert: Seit dem 14. Oktober 2015 stempelt der Zoll wieder wie gewohnt.

Manch ein Anbieter wirbt damit alles zu übernehmen, die Mehrwertsteuer zu erstatten und günstiger als eine traditionelle Lieferadresse zu sein.

Ja, je nach Sendung und Warenwert kann mal eine Gebühr nach Warenwert günstiger sein, mal eben die nach Sendungsart und Sendungsgröße.

Ablauf bei Anbietern nach Warenwert

Vergisst man das abgestempelte Ausfuhrdokument an den Anbieter zu senden, gibt es keine Erstattung. Die Gebühren werden also nach Warenwert der Sendung fällig. Da alles über die Adresse dieser Anbieter läuft, kennen die natürlich auch den jeweiligen Warenwert.

Beispiel mit einem Einkauf von 40 €

  • Die Anbieter nach Warenwert, erwarten eine Vorauszahlung von 10,90 CHF
  • Läuft alles glatt bietet der Anbieter eine Mehrwertsteuererstattung von 9,75 €
    (Stand 11.9.2015 verweigert der deutsche Zoll die Ausfuhr in die Schweiz zu bescheinigen, siehe: Keine Mehrwertsteuerrückerstattung am Zoll bei online-Einkäufen) Aktualisiert: Seit dem 14. Oktober 2015 stempelt der Zoll wieder wie gewohnt.
  • Gesamtkosten also 41,15 CHF oder Euro sagt der Anbieter (welcher Kurs gegebenenfalls gilt, müsste erfragt werden)
  • Ein traditonelle Lieferadresse sei teurer, weil ein Paket ja bei Abholung koste. Traditionelle Lieferadressen nehmen allerdings Pakete aller Art an, nicht nur eckige Pakete.
  • Klappt die Mehrwertsteuerrückerstattung nicht, dann kostet das Paket mit 40 € zusätzlich, die vorab überwiesenen 10,90 CHF. Für diesen Preis bekommt man bei den traditionellen Lieferadressen, je nach Größe mehrere Pakete.

 Beispiel mit einem Einkauf von 400 €

  • Die Anbieter erwarten keine Vorauszahlung.
  • Zollfreigrenze von 300 CHF ist überschritten, dem Zoll müssen also 30,49 CHF bezahlt werden. Sonst gibt es ja auch keine Ausfuhrbescheinigung.
  • Läuft alles glatt bietet der Anbieter eine Mehrwertsteuerrückerstattung von 36,25 CHF
    (Stand 11.9.2015 verweigert der deutsche Zoll die Ausfuhr in die Schweiz zu bescheinigen, siehe: Keine Mehrwertsteuerrückerstattung am Zoll bei online-Einkäufen) Aktualisiert: Seit dem 14. Oktober 2015 stempelt der Zoll wieder wie gewohnt.
  • Gesamtkosten also 394,24 CHF oder 394,24 Euro schreibt ein Anbieter (wieder müsste erfragt werden, welcher Kurs gegebenfalls gilt)
  • Laut Anbieter würde das Paket bei einer traditionellen Lieferadresse mindestens 434,40 € kosten. Denn da koste es ja bei Abholung immer und sei somit teurer.
  • Klappt die Mehrwertsteuerrückerstattung nicht, dann kostet das Paket mit 400 € zusätzlich zu den Zollkosten, dort nachher auch die Nachzahlung von  11,90 CHF.
  • Für diesen Preis bekommt man bei den traditionellen Lieferadressen, je nach Größe mehrere Pakete.

Regeln bei Anbietern nach Warenwert

  • Bestellungen bei solchen Anbietern sind nur über den Anbieter möglich, es muss eine E-Mail-Adresse des Anbieters genutzt werden. Weder der eigene Name noch die eigene Adresse sollen dem Verkäufer mitgeteilt werden.
  • Bestellungen sind nur mit Vorkasse möglich, weder auf Rechnung noch per Nachnahme nimmt der Anbieter an.
  • Auch bei diesen Anbietern muss sich der Kunde selbst davon überzeugen, ob der Verkäufer überhaupt eine Mehrwertsteuerrückerstattung anbietet. Denn wenn es beispielsweise ein privater Verkauf ist, dann gibt es keine Erstattung.
  • Falls die Bestellung nicht wie vom Anbieter gefordert verpackt ist, nimmt dieser sie nicht an.
  • Pakete brauchen bei diesen Anbietern 2 Tage Verarbeitungszeit, dauern also immer länger, als bei einer traditionellen Lieferadresse.
  • Bei Bestellungen unter 60 € muss immer vorab an den Anbieter eine Gebühr bezahlt werden.
  • Der Kunde steht trotzdem am Zoll und muss das Ausfuhrdokument abstempeln lassen.

Lieferadressen sind nicht kostenlos

Kostenlos ist also kein Anbieter, auch nicht die, die nach Warenwert abrechnen. Welcher Anbieter günstiger ist, hängt weiterhin von der Sendung ab.

Kunden, die bei jeder Sendung genau recherchieren und eine Kombination aus mehreren Lieferadressenanbietern nutzen, kommen sicher auf den günstigsten Preis. Dafür müssen sie eben selbst vor jeder Bestellung prüfen, welches, voraussichtlich die günstigste Version ist und dementsprechend mal bei diesem, mal bei jenem Anbieter bestellen.

Viele Kunden wollen jedoch nicht vor jeder Bestellung, den aktuellen Stand der Preise mehrerer Anbieter prüfen. Sie entscheiden sich nach einigen Tests für einen Anbieter, selbst wenn sie mal bei einer Sendung woanders zwei, drei Euro gespart hätten.

Selbst entscheiden

Wir vom miradlo Versanddepot wollen ein insgesamt so kundenfreundliches und nachvollziehbares Angebotspaket bieten, wie möglich. Wir freuen uns, wenn wir damit manche Kunden gewinnen können. Wir können und wollen jedoch nicht für jeden Fall mit dem günstigsten Preis aller Anbieter werben.

2 Antworten auf „Lieferadresse XY ist aber kostenlos…“

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